“Das beeindruckende Portrait eines Fußballers, dem die Welt des Profisports zu klein war und an deren Grenzen er fast zerbrochen wäre.” — Neues Deutschland.
Thomas Broich. Viele haben diesen Namen noch im Hinterkopf. Einst kickte der gebürtige Münchener unter anderem zusammen mit Bastian Schweinsteiger und Phillip Lahm in der U21 Nationalmannschaft. Nach anfänglichem Ruhm in der Bundesliga wechselte der Linksaußen aber im Jahr 2010 nach Brisbane in die australische A‑League.
Die ungewöhnliche Karriere hat der deutsche Filmemacher Aljoscha Pause in einer Langzeitdokumentation begleitet. Entstanden ist ein tiefgründiger, sympathischer und zum Nachdenken anregender Fußball-Film der einen Gegenpol zur verherrlichenden Fußballszene darstellt. Der Film wurde bereits 2011 veröffentlicht. Aber sein Aussagegehalt ist in Zeiten von Rekordsummen, Skandalen und drohendem Werteverfall im Fußballgeschäft so relevant wie selten zuvor.
Private Einblicke in eine faszinierende Persönlichkeit
Natürlich ist es kein Film mit übertriebenen Actionszenen oder Spezialeffekten. Es ist ein Film zum Nachdenken, voller Emotionen, Träumen, Niederlagen und Siegen. Aus meiner persönlichen Sicht ist es einer der besten Filme aller Zeiten. Denn es ist eine wahre, ungeschönte Geschichte. Thomas Broich gab im Interview mit dem ZDF zu, dass ihm die Premiere sogar etwas unangenehm war.
“Vieles war mir natürlich auch irgendwo peinlich. […] Ja da saßen mit mir zweihundert andere Leute mit im Saal und haben einfach verdammt viel über mich erfahren…”
Die Macht der Umgebung
Interessant ist vor allem, wie Thomas Broich sich an den einzelnen Stationen weiterentwickelte und welchen Einfluss seine Umgebung auf ihn hatte. Thomas Broich lebte und spielte in den Städten Unterhaching, Burghausen, Mönchengladbach, Köln, Nürnberg und schließlich Brisbane. Zwischendurch zog er außerdem nach Düsseldorf um Philosophie zu studieren. Aber erst in Australien fühlte er sich wirklich glücklich.
Des Weiteren ist der Film ein super Beispiel was es für verschiedene Persönlichkeiten gibt (Mitspieler, Trainer, ehemalige Spieler, Reporter) und inwieweit die einzelnen Charaktere miteinander auskommen oder eben nicht.
Erwähnen muss man auch die perfekt passenden Soundtracks, die vom Berliner Musiker Roland Meyer de Voltaire stammen. In der Musik spiegelt sich die Sehnsucht und Persönlichkeit von Thomas Broich wieder und gleichzeitig regt die Musik zum träumen und nachdenken an. Hier mal eine kleine Kostprobe:
Für wen ist der Film?
Der Film dürfte für dich interessant sein, wenn Du im Leben nach Sinn suchst, du abenteuerlustig oder voller Fernweh bist oder wenn Du einfach eine gute Geschichte magst, die dich tiefe Emotionen fühlen lässt. Wenn Du dich darüber hinaus auch noch für Fußball interessierst ist das eine perfekte Mischung.
Hier folgen jetzt nicht einer, auch nicht zwei oder drei, sondern gleich sechs Trailer vom Film “Tom meets Zizou”. Viel Spaß!