“Wir machen es vor allem für andere schwer unser Wesen zu entdecken, weil wir so anpassungsfähig sind, sodass wir wie Chamäleons wirken wenn wir von anderen umgeben sind und alles tun um uns anzupassen.” — Elaine N. Aron.
Hochsensible Menschen sind es gewohnt sich an eine unsensible — oder sagen wir “normalsensible” — Gesellschaft anzupassen. Man sagt, dass circa 15 Prozent der Bevölkerung hochsensibel ist. Also ist es klar wer sich an wen anpassen “muss”. Hochsensible passen sich wohl oder übel an — tief im Inneren wissen sie aber, dass sie dadurch gegen ihre Natur leben. Den Mut und das Selbstverständnis sich eine passende Umgebung zu suchen beziehungsweise zu erschaffen hat jedoch nicht jeder.
In einer englisch-sprachigen Facebook-Gruppe zum Thema Hochsensibilität habe ich kürzlich eine spannende Diskussion entdeckt. Eine US-amerikanische Nutzerin hatte gefragt:
“Ist schon mal jemand umgezogen, weil du dich fehl am Platz gefühlt hast, wo du aufgewachsen bist? Zum Beispiel wegen dem Wetter, aus kulturellen Gründen, etc. Ich hatte immer das Gefühl aus Texas weg zu wollen!” (aus dem Englischen übersetzt)
Innerhalb weniger Stunden hatten sich bereits über 100 Menschen zu dem Thema geäußert. Ich habe einige der Antworten übersetzt.
1) “Ich bin umgezogen und umgezogen…von Nordeuropa in ein paar andere europäische Städte…dann nach Alaska…und dann in eine kleine Stadt in Wyoming, wo ich endgültig hingehöre.”
2) “Ich habe Texas (Dallas) 1973 im Alter von 23 Jahren verlassen und habe den Blick niemals zurückgeworfen. Es war der beste Schritt für mich aus intellektueller, spiritueller, emotionaler, sozialer und finanzieller Sicht und auch die Hitze und Trockenheit im Sommer sind natürlich nie mein Freund gewesen.”
3) “Ich habe ein besseres Jobangebot ausgeschlagen, weil ich nicht im Norden Virginias leben wollte und ich wusste, dass ich auf jeden Fall in der Nähe des Ozeans wohnen wollte. Menschen SIND in der Tat an verschiedenen Orten unterschiedlich. Richte dich nach deinem Bauchgefühl. Wenn du fühlst, dass du an einen anderen Ort gehörst ist daran nichts falsch. Auch wenn es niemand anderes versteht.”
4) “Ich konnte es nicht abwarten meinen Heimatort zu verlassen was an der Stimmung in der Nachbarschaft lag. Also ging ich weg als ich an der Universität anfing und bin in der Stadt geblieben da ich dort anfing zu arbeiten und meine Familie zu haben. Geh dorthin, wo du dein Glück findest.”
5) “Ich bin als Erwachsener viel umgezogen…von Colorado nach Texas, nach Virginia, nach Vermont und wieder zurück nach Texas und ich konnte nie ein Zuhause finden. Bis ich in den Westen Texas’ zum Big-Bend-Nationalpark kam. Man kann hier machen was man will in den meisten Gebieten, Grundstücke sind günstig und es gibt eine abwechslungsreiche Mischung an Menschen. Jeder fühlt sich wohl. Und es sind nicht allzu viele. Und man kann ihnen auch leicht aus dem Weg gehen. Und im Bezug zum Wetter und zur Landschaft ist es, als würde man Wyoming, Colorado und New Mexico an einem kleinen Fleck in Texas zusammenfügen. Ich habe endlich ein Zuhause gefunden. Es dauerte 50 Jahre.”
6) “Ich bin kein Freund von Schnee, also hoffe ich in der Zukunft nach Sanibel Island, Florida umzuziehen. Dieser Ort passt mir wie angegossen.”
7) “Ich wollte schon seit ich 5 Jahre alt war nach Schottland ziehen und bin schließlich vor 21 Jahren aus Südafrika hierher gezogen und ich bereue nichts. Es ist mein Lieblingsort und mein Zuhause, obwohl ich es nie geschafft habe meinen starken südafrikanischen Akzent abzulegen. Ich fliege regelmäßig zum besuchen zurück, aber Schottland bleibt der Ort meines Herzens.”
8) “Ich war für viele Jahre weggezogen. Ich bin der Familie wegen zurückgekommen, aber ich hasse es hier. Nur eines der Familienmitglieder möchte hier bleiben. Sie ist der Anker, der verhindert, dass alle anderen wegziehen.”
9) “Ich bin in den letzten 12 Jahren über 20 Mal umgezogen. Habe immer noch kein Zuhause gefunden. Ich fürchte, es existiert nicht in dieser Welt.”
10) “Ich bin kürzlich auf die Idee gekommen, dass wir dahin gehen sollten, wo wir uns wohl fühlen anstatt uns als Hochsensible eigenartig zu fühlen. Ich bin Tschechin aber fühlte mich am Mittelmeer, in Südeuropa und in Ägypten zu Hause. Es hat mir geholfen dort zu leben, auch wenn ich wieder zurück bin und auch die tschechische Kultur genieße.”
11) “Ich lebte 10 Jahre lang in einer Nachbarschaft, wo ich meine Werte extrem in Frage gestellt habe — weil die Mehrheit der Nachbarschaft bei jedem Thema komplett anders dachte. Es fühlte sich dort so seltsam an. Ich hatte Schwierigkeiten Anschluss zu finden.”
12) “Ich fühlte von früh an immer eine Resonanz mit der Küste (ländliches Gebiet) und schwörte mir dorthin zu ziehen sobald ich konnte. Es dauerte bis ich 30 war und ich habe mich nie glücklicher gefühlt.”
13) “Nein, aber ich würde gerne umziehen. Das britische Klima mag mich nicht. Kanada ruft! Ich habe dort 9 Monate verbracht und fühlte mich nie so gesund — jemals zuvor oder danach.”
Take what you need
Interessante Antworten, nicht wahr? Zusammenfassend lässt sich festhalten: Generell neigen Hochsensible meiner Meinung nach dazu sich leichtfertig an eine unpassende Umgebung anzupassen. Das trifft vor allem zu, wenn sie an sich selber zweifeln. Sie ignorieren ihre Bedürfnisse und neigen dazu, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Erkennst du dich wieder? Die eigene Zufriedenheit bleibt dabei aber auf der Strecke.
Dabei ist es so wichtig zu akzeptieren, dass du besondere Bedürfnisse hast. Und ist es auch absolut notwendig deine Umgebung an dich anzupassen. Nicht andersherum! Die oben gezeigten Beispiele zeigen dies eindrucksvoll. Es liegt in deiner Verantwortung eine passende Umgebung zu finden. Und nein, es ist auch nicht egoistisch. Es steht dir zu! Auch wenn es so scheint, dass dir andere Menschen etwas anderes einreden!
Quelle: Facebook Gruppe “Highly Sensitive People”
Hi du,
bin zufällig auf diesen Blog gestoßen.
Ich weiß nicht wirklich was ich mir von dem Kontakt erhoffe.
Bietest du Coaching an?
Ich lebe zur Zeit im Ruhrgebiet und bin eher unglücklich.
Ich weiß, dass ich lieber in einer “toleranten und weltoffenen” und “lebendigeren” Stadt leben möchte — genau so wie es der Artikel beschreibt.
Irgendwie habe ich aber Probleme mir einen Umzug vorzustellen.
In der Theorie schön, aber weiß nicht wie ich es praktisch angehe?
Wenn ich niemanden vor Ort kenne?
Auch in beruflicher Hinsicht unentschlossen bin?
Über Hinweise jeglicher Art freue ich mich sehr 🙂
Kann ja nicht schaden 🙂
LG
Anne-Sophie
Hi Anne-Sophie,
Interessant! Freut mich, dass du über unseren Blog gestolpert bist. Im Moment bieten wir offiziell (noch) keine Coachings an, aber ich werde dir eine Email schreiben. Dann kann ich dir einige Tipps geben 🙂
LG
Christian von Feel Urban
Laut Tests der Schweizer Webseiten bin ich hochsensibel, hab aber immer noch Schwierigkeiten für mich zu sehen, was denn an uns anders sein soll als bei anderen Menschen. Zum Thema: ich frage mich, ob das sich fehl am Platz
fühlen nicht im Wesentlichen mit den Themen und Menschen zu tun hat, mit denen man sich beschäftigt bzw. umgibt, aber natürlich auch mit der Art der Freizeitgestaltung, was mit der Umgebung zu tun hat. D.h. wenn man sich darauf fokussiert, was man möchte und sich die richtigen Beschäftigungen sucht, müsste man auch bei den richtigen Menschen oder in der richtigen Umgebung landen? Und das ist automatisch das, was einem gut tut?Wahrscheinlich ist für manche da schon ein Umzug notwendig.
Hi Frauke, ja das soziale Umfeld dürfte in der Tat der entscheidende Faktor sein. Wenn man sich und seine Werte & Bedürfnisse akzeptiert und den Mut hat sich danach zu richten, dann begibt man sich nach und nach in die Umgebung, die man braucht. Ich bin zum Beispiel auf dem Land aufgewachsen, habe mich aber oft schlecht gefühlt, dass ich kaum Interesse an Tradition und somit den Aktivitäten der Mehrheit hatte. Als ich dann in verschiedene Städte zog fühlte ich mich viel besser und eingebundener, weil dort mehr Offenheit, Kreativität, Unkonformes und Zukunftsdenken “normal” war/ist. LG, Christian
Ich habe in ganz ähnliches Gefühl, mich seit einem Umzug nach Norddeutschland vor fünf Jahren fehl am Platz zu fühlen und bin seitdem in schwere Depressionen verfallen, die es mir seit mehreren Jahren unmöglich machen, hier wieder wegzuziehen, vor allem weil ich nicht weiß, wohin.
Ich weiß für mich nur (bin selbst hochsensibel), dass ich in einem anregenden, lebendigen und toleranten Umfeld wohnen möchte und Wärme und Sonne brauche. Das alles habe ich hier nicht vorgefunden, aber der Weg zurück fühlt sich nun nach fünf Jahren auch nicht mehr richtig an.
Habt ihr eine Idee, wie man damit umgehen könnte?
Liebe Grüße
Hallo Mona,
ich vermute, dass sich evtl eine gewisse Gewöhnung eingestellt hat und man daher zögert, eine Veränderung zu versuchen. Es braucht dann wohl etwas Mut und eine bewusste Wahl.
LG
an meinem jetzigen Wohnort lebte ich seit vielen Jahren gerne, ich habe ihn aufgrund von Intuition und
Wohlfühl Momenten ausgewählt, aber in den letzten Jahren erscheint bzw. erfühlt er sich immer mehr
als nicht mehr stimmig an. Was auch viel an den Menschen, dem Umfeld liegt: wenig ähnliche Werte, wenig
Kontaktfreude etc. Manche Personen sagen: das ist ein “Phänomen” unserer Zeit und Gesellschaft,
So denke ich immer mehr, vielleicht grundsätzlich von Deutschland?
Aber wie finde ich nun den für mich passenderen Ort, das Land oder die Region? Dort, wo es noch Menschen gibt, die humane Werte und Vorstellungen haben und ihr Leben daran orientieren?
ÜBER Vorschläge und Ideen freue ich mich.
Danke und lb Grüße Andrea
Hallo sehr interessant was man hier liest. Man sieht sich wieder. Ich ziehe ständig um. Es ging los,als ich mit 18 von zu Hause auszog. Als ich erfahren habe das ich adoptiert bin und meine Mutter mich nicht wollte. Mit meinem ersten Mann bin ich 3 Mal umgezogen,Mit mein zweiten Mann 7 Mal und mit mein jetzigen Mann auch 7 Mal aber in kürzester Zeit. Das macht mir Angst.
Ich finde einfach meinen Platz nicht. Immer stört mich irgendwas. Zu laut,zu kalt,.… Natürlich hat man dann auch Schulden machen müssen. Ich bin jetzt 58 j. In Rente .
Und weiß nicht wo das hin führt. Wenn ich Geld hätte würde ich wahrscheinlich wieder umziehen. Ich habe aber jetzt ein 5 Jahresvertrag gemacht, so daß ich nicht mehr flüchten kann. Ich suche mein Nest,wo ich mich wohl fühle. Gibt’s das?? Ich habe Zweifel. Auf dieser Welt bestimmt nicht.
Du erinnerst mich an meine Oma, die auch alle paar Jahre umgezogen ist, weil es nach einer Weile immer etwas an der Wohnung auszusetzen gab. Mittlerweile glaube ich, dass es eine Art Flucht war. Aber wovor?
Ich vermute, dass sie generell sehr unzufrieden mit ihrem Leben war und voller Bedauern zurückgeblickt hat. Vielleicht waren die Umzüge ein Versuch, die Kontrolle über das Leben zurückzugewinnen — und noch einmal neu anzufangen? Jedem “Anfang wohnt ein Zauber inne”, heißt es ja. Vielleicht suchst auch du diesen Zauber?
Hallo Conny,
diese Unruhe kenne ich auch. Der Wohlfühlgrat ist einfach sehr schmal und aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass zumindest bei mir der Wohnort, die direkte Umgebung und ihre “Möglichkeiten” einen großen Einfluss hat, wie ich mich verhalte. Nach ca fünf Jahren entsteht dann bei mir häufig etwas wie Langeweile, ich kenne die Möglichkeiten, habe mich von einer anderen Seite kennengelernt, kenne die Verhaltensmuster der Nachbarn, alles klar, und dann kommt ein Impuls von “wir ziehen weiter”.
Orte, die ich liebe und gerne zurück komme sind: Der an einem Fluss gelegene Ort meiner frühen Kindheit, Irland, das Meer.
Mir hilft der Gedanke, dass der Ort an dem ich aktuell bin, von mir selbst ja so gewählt wurde. Vll kann er dir auch helfen .
LG
Ich bin für mein Studium nach Osteuropa gezogen, Studium ist strikt vorgegeben, getaktet, unflexibel. Die Stadt sehr laut. Viel Gruppenbildung, wobei ich nie das Gefühl habe, dass mich jemand versteht, das ich hier richtig bin. Ich denke es kann natürlich auch am Ort liegen aber aus Erfahrung hat sich gezeigt, dass die Tätigkeit und die Menschen um einen herum die wesentlichen Faktoren sind. Natur tur mir gut aber sobald sich kleinere Nachbarschaften auf mich konzentrieren und das Gefühl habe nicht dazuzugehören, fühle ich mich schon unwohl und will weg. Also wohl lieber anonym in der Großstadt mit regelmäßigem Zugang zur Natur. Ich denke es ist eher die Flexibilität, die Entscheidungsfreiheit einfach zu sagen “ich fühle mich nicht wohl, ich gehe woanders hin”. Wenn man dafür den richtigen Job hat oder die Familie/Kinder mitziehen ist das ja möglich. Einen optimalen Ort mit optimalen Menschen gibt es eben nicht. Viele Grüße
Hallo Katharina,
ich fühle mich in der Gesellschaft von Tieren ehrlich gesagt häufig wohler als unter Menschen bzw. gibt es leider nur wenig Menschen, deren Gesellschaft ich mag.
Ein Platz am Fluss im Schatten von Bäumen — wunderbar. Smalltalk, Nachbarschafts“feste” o.ä unfreiwilligen Dinge — für mich unangenehm.
Kann deine Liebe zur Natur sehe nachvollziehen in Kombination mit dem Bedürfnis nach Privatsphäre / Anonymität Stadt.
LG
Hey an alle!!:)
Ich fühle mich grade so erleichtert das alles zu lesen!
Für mein Studium bin ich nach Österreich, in eine Stadt mit Bergen gezogen. Seit Tag 1 an fühle ich mich hier nicht wohl bzw komme einfach nicht an. Die Interessen und Hobbies, die hier dominieren entsprechen irhendwie nicht so wirklich meinen, und unabhängig davon habe ich auch einfach das Gefühl, dass ich an die Gruppen (viele kommen vom umliegenden Land oder aus dem Nachbar-Bundesland und kennen sich schon länger oder fühlen sich durch gleiche Heimat verbunden) hier einfach keinen Anschluss finde.
Seit Semester 2 habe ich leichte depressive Verstimmung, und nach einer Phase der Traurigkeit dachte ich mir „okay Linda — du musst aktiv werden und dir den Leben hier mehr gestalten“. Also bin ich los, hab nen Chor gesucht — ohne Erfolg :))) es gab gefühlt nirgends freie Plätze und wenn doch dann war ein Vorsingen mit gutem Niveau nötig und ja, ich singe einfach zum Spaß. Ich spiele Saxophon, aber die Uni Band hat mich 3 Semester in Folge wegen fehlender Kapazität (?) abgelehnt. Dann bin ich mit einer Freundin in einen Unisportkurs, doch dort waren die anderen Leute nur in Gruppen angemeldet und relativ wenig interessiert an längerfristigem Kontakt. Also hab ich mich in einer Organisation an der Uni probiert zu engagieren, in der ich auch immer noch bin aber auch hier eher alles oberflächlich. Zusätzlich engagierte ich mich in der Flüchtlingshilfe — die Arbeit dort hat mir etwas gegeben aber die Leute haben ständig gewechselt und es war dadurch nicht wirklich möglich engere Freundschaften aufzubauen. Jetzt bin ich einfach frustriert und traurig, auch irgendwie rat- und hoffnungslos, weil ich noch 2 1/4 Jahre an diesen Ort hier gebunden bin und nach der anfänglichen depressiven Verstimmung bereits eine Essstörung, Angststörung und jetzt Depressionen mit Antidepressiva Therapie „durch habe“👍🏼🥳🥴 Man muss dazu sagen, dass ich daheim auch einem sehr intakten Freundeskreis kam und mich wirklich auf mein Studium und auf das Ausziehen gefreut habe. Ich bin seit 3 Jahren in Psychotherapie und alle Therapeuten suchen nach Erlebnissen in meiner Kindheit, nach anderen Ursachen weil sie meinen „es kann unmöglich nur am Ort liegen“ und an sich bestreite ich nicht, dass es vielleicht Kofaktoren gibt, aber hier hu lesen, dass wohl mehrere Menschen eine ortsabhängige Symptomatik entwickelt haben, erleichtert mich so und ich fühle mich zum ersten Mal verstanden und gehört!
Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, dass Studium abzubrechen oder an einen anderen Ort zu wechseln, aber da ich Medizin studiere hatte keine deutsche Uni Kapazität und außerdem stufen sie mich nicht höher als das 3. Semester (mittlerweile bin ich im 7. und möchte diese „Rückstufung“ nach all der Arbeit irgendwie auch nicht mehr in Kauf nehmen) und ja, ich werde versuchen, es irgendwie noch durchzuziehen, aber falls jemand Tipps oder ähnliche Erfahrung hat, dann schreibt mir gerne!:)
Beste Grüße Linda 🙂
Hallo Linda. Verstehe dich. Heute ist so ein Tag wo meine Mutter mir vorschlug einen Chor zu suchen obwohl ich Singen gar nicht mag.
Ich fuhr kurz nach meinem 40ten Geburtstag hinter einem Leichenwagen her und dachte mir “bevor ich da drin liege, ziehe ich in die Nähe der Alpen”.
So habe ich es dann auch 4 Monate später einfach umgesetzt. Mein Leben ear vorher schon sehr aufregend aber irgendwie musste Bayern her, in Hannover war nach 5 Jahren die Luft raus. Hatte mich in München beworben, bekam eine Stelle und Dienstwohnung.
Jetzt nach 2 Jahren bin ich sehr gelangweilt. Mein Auto war eine Woche kaputt und genau in der Zeit merkte ich wie wenig ich meinen Vorort von München mag, erst recht nicht das laute wuselige München. Über die Kirche habe ich ein paar Kontakte, echte Freunde werden die mir aber irgendwie nicht, werd einfach nicht warm mit denen.
Zurück in den Norden geh ich auf keinen Fall. Ich liebe meine Familie aber ich brauche diese Unabhängigkeit und Distanz. Linda, ich versuche München auch nochmal neu und mutig eine Chance zu geben. Aber vielleicht ist es für dich ja doch dran im 3.Semester in Deutschland neu durchzustarten. Oder ein anderer Studienort in Österreich
ohne bedrückende Berge. Ich denke du bist in Innsbruck 🙂
Ich versuche mich hier echt durchzubeissen, immer wieder frage ich mich ob mein Bayernabenteuer nun doch zu Ende geht oder ob es nur ein Durchhänger ist. Selbstliebe und Akzeptanz ist gerade in solchen Zeiten sehr wichtig.